Geschichte
Die Geschichte der GS-Lahr als Film
Ein kleiner Auszug aus der Geschichte der Gewerblichen Schule Lahr
Brigitte Gass | Stand 04.10.2009
1809
Der Bau-Praktikant Voß erhielt eine Stelle als Lehrer an der architektonischen Zeichnungsschule in Lahr/Schwarzwald. Er solle „öffentliche Lectionen in der Zeichnungsschule des Mittwochs und Samstags Nachmittags gegen ein monatliches Honorarium von 30 Kreuzer von jedem Lehrling“ geben, heißt es im Schreiben der Schulbehörde des badischen Großherzogs Carl Friedrich.
1834
Der badische Großherzog Leopold ordnete in einem Erlass die Gründung von Gewerbeschulen in Baden an. Im selben Jahr wird der Architekt und Bildhauer Ernst Rehfuß als Lehrer eingestellt. Sein Gehalt betrug 100 Gulden jährlich. Die Schulaufsicht nahm der Schulvorstand wahr, dem Freiherr Ferdinand von Lotzbeck, Geometer Lorenz, Schreinermeister Haller, Mauermeister Demuth, Zimmermeister Chr. Blatt und Schlossermeister Karl Morstadt angehörten.
1835
Der Lahrer Gemeinderat informierte die Öffentlichkeit über die Pflichten der betroffenen Schüler und Meister: „Wer von den pflichtigen Gewerbelehrlingen diese Schule nicht gehörig besucht, kann … nicht freigesprochen werden und es somit nie zur Meisterschaft bringen.“ Die Schule besuchen durften Schüler, die das zwölfte Lebensjahr vollendet hatten. Der Unterricht fand bis zum großen Schulhausbrand im Jahr 1877 im Zeichensaal des Pädagogiums statt.
1877
Die „Architektonische Zeichnungsschule“ verlor durch einen großen Brand fast alle Modelle und einen großen Teil ihrer Inneneinrichtung, so dass der Unterricht sieben Wochen ausfallen musste. Danach wurden die Lehrlinge im Theatersaal der Kasino-Gesellschaft im Pflug unterrichtet. 1878 Die Gewerbeschule bezog Räume im Südflügel der Luisenschule und bekam einen eigenen Eingang in der jetzigen Lotzbeckstraße. Die komplette Einrichtung sowie die Lehrmittel wurden neu beschafft und eine zweite Lehrerstelle eingerichtet.
1893
Unter Schulvorstand Gottlieb Graef wurden die Unterrichtsräume erweitert. In den Jahren danach folgten noch zwei Lehrwerkstätten, die auch die praktische Weiterbildung für Gesellen und Meister möglich machten. Da die Schülerzahl stetig stieg, konnten Fachklassen für Schlosser und Kartonager gebildet werden. 1908 Über das Ortsstatut und die örtliche Schulordung für die Gewerbeschule wurde der Gewerbeschulzwang eingeführt, was die Zahl der Schüler bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges auf 441 steigen ließ.
1914
Die städtischen Schulgebäude mussten der Militärverwaltung zur Verfügung gestellt werden. Die Gewerbeschule zog für zwei Jahre in die Kaserne um. Im ersten Kriegsjahr fiel der Unterricht komplett aus und wurde im November 1915 im Gasthaus „Grüner Baum“ in Burgheim wieder aufgenommen.
1916
Die Schulräume in der Luisenschule konnten wieder bezogen werden.
1918
Die Schulräume wurden als Gefangenenlager genutzt, so dass der Unterricht vorübergehend in das ehemalige Badersche Tabakmagazin in der Tiergartenmühlgasse verlegt wurde.
1919
Endlich war wieder geregelter Schulbetrieb in den Räumen in der Luisenschule möglich.
1927/1928
Die Lahrer Gewerbeschule hatte in diesen Jahren 807 Pflichtschüler und litt wieder einmal unter Platzprobleme, da die Schüler auch Deutsch, Staatskunde und Religion unterrichtet werden mussten.
1939 bis 1945
Die Jahre während des zweiten Weltkrieges brachten für die Gewerbeschule erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Schüler wie Lehrer wurden eingezogen, das Schulgebäude für militärische Zwecke genutzt.
1945
Im November wurde der Unterricht wieder aufgenommen, und zwar in der Milchzentrale, in der Brauerei Zahler und im „Kleinen Meierhof“. Alle Beteiligten musste improvisieren, die Sekretärin der Gewerbeschule, Ida Goehry, beschwerte sich über die vielen Mäuse in der Milchzentrale.
1950
Die Gewerbeschule zog ins Friedensheim um, wo genügend Räume für einen geordneten Unterricht zur Verfügung gestellt werden könnten. Heute ist hier die Badische Malerfachschule untergebracht.
1959
Erster Spatenstich für den Neubau der Gewerbeschule in der Tramplerstraße.
1962
Die Gewerbeschule Lahr zog in die neuen Schulgebäude in der Tramplerstraße um. Geleitet wurde die Schule damals von Oberstudiendirektor Fleig.
1972
In diesem Jahr wurde das Technische Gymnasium in Kooperation mit der Kaufmännischen Schule Lahr eingerichtet.
1975
Seit diesem Jahr werden an der Gewerblichen Schule Lahr Techniker der Fachrichtung Fertigungstechnik ausgebildet.
1976
Bezug der neu gebauten Kfz-Werkstatt im westlichen Teil des Schulkomplexes.
1979
Wegzug der Hauswirtschaftsschule aus dem Seitenflügel, der nun von den Friseuren und Druckern genutzt werden konnte. In diesem Jahr wurde auch der erste Computerraum an der Schule eingerichtet.
1982
Die Metall- und die Bauabteilung bezog den Neubau im Südwesten, wo eine Schweißwerkstatt, zwei Metallwerkstätten und eine große Werkstatt für die Bauberufe mit Sammlungsräumen entstanden sind.
1993
Der Ortenaukreis übernahm die ehemals kanadische Westendschule, um die Raumnot der Gewerblichen Schulen Lahr zu beheben. Das Oberschulamt Freiburg hatte einen zusätzlichen Bedarf der Schule von rund 1700 Quadratmetern errechnet. Ab November wurde in den Gebäuden neben dem Lahrer Hallenbad bereits Theorieunterricht erteilt.
1994/1994
In diesen Jahren wurde die Westendschule umgebaut, für die geplante Kleinturnhalle reichte das Geld allerdings nicht.
1995/1996
Dieses Schuljahr war von großen Umzugsaktionen geprägt. Die Abteilungen Elektrotechnik, Farbtechnik, Bautechnik, Körperpflege, die zweijährige Berufsfachschule und zwei Klassen des Berufsvorbereitungsjahres bezogen ihre Räume im „Westend“.
1996/1997
In diesem Schuljahr startete die erste Kooperationsklasse „Hauptschule – Berufliche Schule“
1999
Das neu eingerichtete Berufskolleg Grafik-Design begann mit dem regulären Schulbetrieb. Das staatliche Kolleg an der Gewerblichen Schule Lahr ist einer von drei Standorten mit dieser Schulart in Baden-Württemberg. Und auch für das Technische Gymnasium wurde ein zweites, kreatives Profilfach, die „Gestaltungs- und Medientechnik“, eingerichtet.
2000
Die sanierte und erweiterte Schreinerwerkstatt wurde eingeweiht.
2003
Seit diesem Schuljahr wird das Technische Gymnasium eigenständig an der Gewerblichen Schule Lahr betrieben. Die Abteilung Farbtechnik wechselt an die Badische Malerfachschule.
2007/2008
Die BEJ-Klassen (Berufseingangsjahr) starten als Versuchsklassen. Für die beiden Klassen im Berufsvorbereitungsjahr wird die Ganztagesbeschulung eingerichtet.
2009
Die Gewerbliche Schule Lahr verliert die Abteilung Holztechnik. In der Abteilung Druck/Medien wird eine neue Vierfarben-Druckmaschine angeschafft.
2009/10
Die Fachschule für Technik (Technikerschule-Metalltechnik) wird zweizügig.